Neue Studie veröffentlicht! Blended Gesundheitscoaching für Paare

Wir freuen uns sehr, dass unsere Studie „Blended Gesundheitscoaching für Paare: Interventionstreue und Empathie des Coaches sind von Bedeutung!“ in der Zeitschrift Coaching | Theorie & Praxis“ veröffentlicht wurde.

Zusammenfassung:

Kleinunternehmer arbeiten häufig mit ihren Lebenspartnern zusammen im Betrieb. Sie erleben eine extreme Vermengung ihres Arbeits- und Privatlebens und haben häufig Probleme von ihrer Arbeit abzuschalten. Dies ist jedoch für ihre Zufriedenheit mit der Work-Life Balance entscheidend. In diesem Beitrag untersuchen wir mit dieser Zielgruppe ein Coaching zur Förderung des Abschaltens von der Arbeit und Work-Life Balance (WLB). Dabei setzen wir einen Fokus auf das Coachverhalten hinsichtlich Interventionstreue und Empathie. Wir wählten ein Blended Coaching Format, d. h. wir kombinierten Face-to-face mit Tele-Sitzungen und Onlinekursen, um die Digitalisierung für mehr Flexibilität und Unterstützung zwischen den Sitzungen zu nutzen.

Wir beobachteten das Coachverhalten in Bezug auf die Interventionstreue und teilten darauf basierend die Klienten (N = 42) im Sinne des „adapted designs“ in zwei Interventionsgruppen auf. Wir beobachteten zudem die Empathie der Coaches. Mittels Fragebögen erfassten wir die Veränderungsmechanismen des Coachingkonzepts und Ergebnisse aus Sicht der Klienten bis zu 4 Monate nach Beendigung des Coachings. Aufgrund des Blended Formats untersuchten wir zudem den Einfluss der Technikaffinität (ATI) der Klienten auf den Coachingerfolg.

Zweifaktorielle ANOVAs mit Messwiederholungen bis zu 4 Monate nach Ende des Coachings zeigten große Effekte für Abschalten von der Arbeit (p = .002) und mittlere Effekte für eine zufriedenere WLB (p = .042) ohne Interaktionseffekte. Nur in der Interventionsgruppe mit hoher Interventionstreue sagten die angenommenen Veränderungsmechanismen und der ATI (p = .000 bis p = .036) die Wirksamkeit vier Monate nach Coachingende voraus. Die Empathie der Coaches bestätigte sich als Prädiktor für die Zielerreichung in der Gruppe mit hoher Interventionstreue (p = .004).

Das Paar-Coaching war unabhängig von der Interventionstreue der Coaches hochwirksam. Die angenommenen Veränderungsmechanismen des Coachings und der ATI kamen ausschließlich bei einer hohen Interventionstreue zur Wirkung. Coaches sollten sich der konzeptionellen Grundlagen und der Kernkomponenten ihres Coachingansatzes bewusst sein.